Freitag, der 13. Happyness Ihr Leidensweg!
Nach einigen Tagen hatten wir unseren normalen Zeitplan wieder im Griff. Jeden Morgen, bin ich mit Happyness eine kleine Runde durch den Wald gegangen. Mir machte es viel Spaß und für sie war alles sehr interessant. Es gab ja viel Neues zu entdecken. Sie sammelte Äste und wir spielten mit Kienzapfen.
Wären wir nach unserer Waldrunde lieber gleich nach Hause gegangen! Ich bin ja nicht abergläubig, denn es war Freitag der dreizehnte, Happyness war vier Monate alt und dieser Tag sollte Ihr ganzes Leben verändern. Wir gingen auf eine kleine Lichtung, wo ich die ganze Umgebung beobachten konnte.
Dort tobten wir herum kuschelten im Moos, spielten mit ihrem Ball und hatten viel Spaß. Plötzlich wie aus dem nichts, ohne Leine kam ein großer Wolfshund angerannt und stand vor uns. Er knurrte und bellte uns an. Wo war der Besitzer dieses Wolfshundes? Happyness bekam Angst und legte sich auf meine Jacke die im Moos lag.
Bevor ich Happyness auf den Arm nehmen konnte hatte der große Hund sich schon auf sie gestürzt. Er griff sie am rechten Vorderbein und schleuderte sie immer hin und her, wie eine Beute die er erlegt hat. Unsere Happyness jaulte, schrie und weinte vor Schmerzen die ihr von dem Wolfshund zugefügt worden.
Auch ich hätte vor Angst schreien können, aber das ging nicht. Ich musste mich unter Kontrolle bekommen, den Hektik und Stress übertragen sich. Jetzt musste ich in dieser schwierigen Situation ganz ruhig bleiben, was mir auch gelang, damit nicht alles noch schlimmer wird. Endlich kam mir der Hundebesitzer zur Hilfe, um seinen Hund wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Der Wolfshund ließ endlich von Happyness ab. Ich zitterte am ganzen Körper und hatte kein Zeitgefühl mehr. Es waren nur Sekunden aber mir kam es wie eine Ewigkeit vor. Ich legte sie behutsam wieder vorsichtig auf meine Jacke. Ihr Schreien, vor Schmerzen durchschnitt die Ruhe im Wald wie ein Schwert.
Pilzsucher die durch die Schreie aufmerksam wurden, boten mir sofort Ihre Hilfe an und fuhren uns mit dem Auto nach Hause. Dort angekommen, ich überlegte nicht lange lud Happyness ins Auto und fuhr zur Tierklinik mit ihr. Ihre Schreie auf der Fahrt verfolgen mich noch heute in meinen Träumen. Nach dem Röntgen und einigen Untersuchungen die schlechte Nachricht; ihr Ellenbogengelenk war zweimal gebrochen.
Es musste mehrfach genagelt und genäht werden. Der ganze Fuß bis zur Schulter war verbunden. Sie konnte und durfte nicht laufen, denn das wäre für den Heilungsprozess nicht gut gewesen. Für die nächsten acht Wochen musste sie auch strenge Diät einhalten. Ihr Gewicht sollte sich nicht erhöhen.
Also gab es sehr oft Hühnchen mit Reis. Wir waren alle so traurig. Alles was einen jungen Hund Spaß macht durfte und konnte Happyness nicht machen. Was wird wohl in Happyness ihrem Kopf vorgegangen sein? Die acht Wochen gestalteten wir so angenehm wie möglich für Happyness, denn es sollte ihr ja bald wieder besser gehen.
Voller Hoffnung, dass alles gut verheilt war fuhren wir in die Tierklinik. Aber unsere Enttäuschung war sehr groß als man uns sagte; dass Happyness noch einmal operiert werden muss. Die Nägel riefen in ihrem Gelenk eine Entzündung hervor und mussten wieder entfernt werden. Neuen Termin, Nägel raus, noch mal vier Wochen Diät, nicht laufen, dasselbe noch einmal.
Auch diese Zeit brachten wir hinter uns, mit Aussicht dass dann endlich alles wieder gut werden würde. Zum Glück war dann alles überstanden. Ihr Gelenk war gut verheilt und sie hat keinen Schaden zurückbehalten. Aber die Probleme gingen jetzt erst richtig los, denn Happyness hatte vor jeden Hund Angst.
Jedes mal wenn sie einen Hund sah verband sie das mit den Schmerzen die sie erlitten hatte. Es dauerte fast ein Jahr, bis Happyness wieder Vertrauen zu anderen Hunden hatte. Mit sehr viel Geduld gingen wir mit ihr bis da hin durch viele Höhen und Tiefen. Doch die Zeit und der Aufwand haben sich gelohnt. Sie spielt wieder mit anderen Hunden und ist lieb und freundlich worüber wir sehr glücklich sind.
Team Bordeauxdoggen.eu